... ich musste da auch ein bisschen umdenken. Ich war immer jemand, der bis vor Kurzem noch ausschließlich eine strikte Kurzstreckeneignung des PHEV vertrat.
Dieses muss ich jetzt ein bisschen revidieren, denn meine Sicht auf die Dinge hat sich ein bisschen geändert.
Grundsätzlich halte ich es für nicht verkehrt, insbesondere in Städten und Wohngebieten möglichst emissionsfrei unterwegs zu sein.
Grundsätzlich halte ich es auch nicht für verkehrt, insgesamt emissionsfrei durch die Gegend zu fahren, dies aber nur dann, wenn
1. eine Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum für ALLE weitgehend gesichert ist
2. wenn man global denkt, dürften die Herstellungsemissionen für die E-Autos + Akkus zumindest nicht höher sein, als die von Verbrennerautos + lebenslangem Kraftstoff
Punkt 1 ist Utopie, also kaum in den nächsten 5-8 Jahren (wenn überhaupt) zu verwirklichen.
Punkt 2 ist, so man diesbezüglichen wissenschaftlichen Untersuchungen Glauben schenken darf, je nach Akkugröße erst nach 60-160tsd gefahrenen Kilometern ausgeglichen, so dass man erst dann eine positive Wirkung auf die Umwelt erzielt.
Insofern zeigt sich die positive Emissionsfreiheit zwar im täglichen Betrieb positiv, jedoch global gesehen erst in mehr oder weniger 5 Jahren +.
Was will ich mit meinen Worten sagen... ein PHEV verfolgt genau das Ziel, im urbanen Raum Emissionen zu vermeiden und dabei möglichst wenig fossilen Brennstoff zu verbrauchen.
Gehe ich von einem Ford Kuga PHEV aus, und lege ich zugrunde, dass dieses Fahrzeug im Vollhybridmodus 6L Kraftstoff verbraucht, ist ein solches Fahrzeug eher zu den sparsamen zu zählen, zumindest eher weniger umweltschädlich als z.B. ein moderner Benziner ähnlicher Größe (ich war gerade mit unserem t-roc cabrio tanken, der braucht 6,9L in einem Tankzyklus) - Insofern ist ein PHEV im Vergleich immer noch sparsamer als ein Benzinerspezialist...
Na klar sollte ein PHEV so viel wie möglich elektrisch betrieben fahren, aber wenn’s denn eben mal anders ist, geht er idR immer noch sparsamer mit fossilen Brennstoffen um als die vergleichbar reinen Verbrenner. Ich bin somit schon fast versucht zu behaupten, dass nicht der PHEV das unsinnige Konzept ist, sondern der Vollhybrid, der auch nicht weniger Benzin verbraucht als der gleich große PHEV-Bruder/Schwester, der gleichwohl aber nicht in der Lage ist, emissionsfrei im Urbanen zu fahren...
Warum also, zerreißen sich Leute wie der Resch das Maul über den PHEV, reden den schlecht bis zum Gehtnichtmehr, verlieren aber kein Wort über die deutlich größeren Nachteile eines Vollhybriden???
Gruß