Beiträge von Kuga-Stromer

    ... D.h. elektrische Reichweite im Winter nur 2/3 vom Sommer, oder andersherum: im Winter +50% elektrischer Verbrauch gegenüber Sommer.


    Interessanterweise steigt im reinen Verbrennerbetrieb (als Vollhybrid) der Benzinverbrauch um den gleichen Faktor von Sommer auf Winter.

    Die sinkende Reichweite im Winter ist nicht nur durch den höheren Energiebedarf bedingt, die Kapazität des HV-Akkus sinkt ja auch noch bei fallenden Temperaturen. Das wird zwar versucht teilweise durch Klimatisierung des Akkus zu kompensieren, was aber wieder Energie kostet. Daher ist es besonders im Winter sinnvoll den Akku erst unmittelbar vor Fahrtantritt zu laden und dabei auch gleich das Fahrzeug aufzuheizen. Das kostet zwar dieselbe Energie, die dann aber nicht aus dem HV-Akku sondern aus dem Kabel kommt. Somit erhöht sich die elektrische Reichweite.


    Dass der Benzinverbrauch proportional zum elektrischen Energieverbrauch steigt, ist logisch. Den Verbrauchern ist es ja egal, wo die Energie herkommt. Auch bei einer Hybridfahrt mit dem Verbrennungsmotor wird ja der Fahrgastraum elektrisch beheizt und der HV-Akku klimatisiert. Und die Elektrizität dafür wird dann auch vom Verbrennungsmotor erzeugt und im HV-Akku gepuffert, indem er MG1 antreibt und die von MG2 rekuperierte Energie bereitgestellt hat.

    Ist es eigentlich jetzt normal, dass man auf der linken Seite vom Motorraum zur Tür durchgucken kann? ...

    Ja, das ist bei meinem Fahrzeug auch so. Vielleicht ist dort keine Abdeckung, damit man durch diesen Spalt an den Ring des kleinen Drahtseils zur Notentriegelung des Ladeanschlusses kommt, z.B. bei leerer 12V-Batterie.


    Man kann aber auch direkt vom Motorraum aus an dem Drahtseil ziehen, ohne den Ring zu benutzen. Das geht sogar ohne Werkzeug, während zumindest ich mit bloßen Händen durch den Türspalt den Ring nicht zu fassen bekomme.

    ... bergab ging der Motor an …

    Ging der Verbrennungsmotor wirklich an und hat auch Benzin verbraucht oder lief er einfach für die Bremswirkung nur passiv in der Schubabschaltung mit? Dummerweise leuchtet dabei dann das Symbol für den Verbrennungsmotor auch auf und die zurückgelegte Entfernung wir nicht als rein elektrisch gewertet.

    Wir reden aneinander vorbei. Ich vermute, dass durch den Fehler links das Bremslicht und rechts das Rückfahrlicht gleichzeitig leuchten! Nur die Angabe, wann das auftritt fehlt: beim Einschalten des Fahrlichts, beim Bremsen oder bei eingelegtem Rückwärtsgang.

    Früher hätte ich als Ursache eine fehlende Masseverbindung vermutet. Ob das heute noch gilt, weiß ich nicht.

    Wobei die Rechnung rein theoretisch ist und nicht berücksichtigt, wo und wie ich den Strom für die Aufladung durch den Verbrenner produziere ... Fahre ich auf der Autobahn bei konstanten Geschwindigkeiten dauert es x-fach so lange als innerstädtisch

    Berechnungen sind meist theoreisch. ;)


    Ich schrieb ja auch, dass es lediglich eine überschlägige Berechnung ist. Verluste und Wirkungsgrade sind dabei aufgrund theoretischer Annahmen geschätzt. Allerdings kann es in der Praxis nur noch ungünstiger für das Laden mit dem Verbrennungsmotor ausgehen.


    Dass die Ladegeschwindigkeit hauptsächlich von der gefahrenen Geschwindigkeit abhängig ist liegt in Prinzip des leistungsverzweigten Planetengetriebes begründet. Das entscheidet ja, wieviel Leistung des Verbrennungsmotors in den Akku und wieviel auf die Straße geht. Im Stand kann soviel Leistung wie möglich für das Laden verwendet werden. Der Akku sollte dabei also am schnellsten voll werden. Allerdings läuft der Verbrennungsmotor dann nicht im optimalen Drehzahlbereich, da dieser oberhalb der maximalen Leistung von MG1 liegt. Der gesamte Benzinverbrauch wird so aber, abzüglich Verluste, für das Laden eingesetzt. Beim starken Beschleunigen, bei hohen Geschwindigkeiten und an steilen Bergen bleibt für das Laden hingegen keine Leistung des Verbrennungsmotors mehr übrig. Dafür wird jetzt aber auch keine Benzin für das Laden verbraucht. Je nach Situation arbeite MG1 dann auch nicht mehr als Generator, sondern als Motor, der sogar Strom verbraucht. Beim Verzögern oder bergab wird ein Teil der kinetischen und ggf. potenziellen Energie, auch wenn sie vorher mit dem Verbrennungsmotors aufgebracht wurde, durch MG2 wieder rekuperiert. Ein Teil des Benzinverbrauchs dient dann nachträglich doch wieder dem Laden des Akkus.


    Nun gilt in der Physik ja der Energieerhaltungssatz. Energie ist also nie weg, sondern immer nur woanders. Daher ist die Fahrsituation weniger entscheident für die (zusätzliche) Benzinmenge, die für das Laden des HV-Akkus je kWh verwendet wird, als für die Zeit die für das Laden benötigt wird. Die "Verluste", also wieviel der für das Laden aufgebrachten Energie in Wärme umgesetzt wird, dürften IMHO nicht nennenswert von der Fahrsituation abhängen.


    Beim Vortrieb des Fahrzeugs sieht das anders aus. Der besteht, abgesehen von der Massenbeschleunigung, nur aus Verlustleistung, vor allem aus geschwindigkeitsabhängiger. Und von der Energie für die Massenbeschleunigung bekommen wir ja dank Rekuperation beim Verzögern sogar einen erheblichen Teil wieder zurück.

    Man kann ja auch einfach mal überschlägig rechnen, wieviel kWh pro Liter Benzin im HV-Akku bestenfalls ankommen:

    Energieinhalt eines Liters Benzin * Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors * Wirkungsgrad der Synchronmaschine MG1 als Generator abzüglich Getriebe- und Ladeverluste

    Ich komme da auf ca. 2,5 kWh/l. Bei 45 Cent pro kWh Elektrizität müsste der Liter Benzin also unter 1,25 Euro kosten.

    Effizienter ist es selbstverständlich das Benzin gleich im Modus „EV später“ zu verbrauchen.

    Das ist wohl wahr, wer erst dieses Jahr mit dem Laden zu Hause einsteigen konnte ist durch die 80%-Regel stark benachteiligt.

    Und ja, warum die Förderung der E-Mobilität spätestens an der Ladesäule endet, ist mir auch ein Rätsel.