… Vielleicht ist Ford ja in der Tat gar nicht daran gelegen, dass die Fahrakkus bei niedrigen Temperaturen dermaßen durch zwanghaftes Kurzstreckengefahre gestresst zu werden, wenn es im Antrieb die Alternative Verbrenner gibt. …
… Es ist doch beim PHEV wahrscheinlicher, dass ein durch Kälte gestresster Verbrennermotor eher die Garaniteleistungen überlebt als ein gestresster 11kW-Fahr-Akku, der auf 5km Fahrten nicht einmal Betriebstemperatur erreicht und bei niedrigen Temperaturen ungleich schneller altert als ein Verbrenner …
Hierbei hast du aber offensichtlich unberücksichtigt gelassen, das der Kuga PHEV nicht ausschließlich mit dem Verbrennungsmotor fahren kann. Gerade während der Warmlaufphase des Verbrennungsmotors kommt ein großer Anteil der Antriebesenergie aus dem HV-Akku. Das kann man sogar sehr schön and der zweifarbigen Leistungsanzeige erkennen. Und auch danach ist der HV-Akku einem fortlaufenden Wechsel aus Laden/Entladen unterworfen. Hat der Verbrennungsmotor Betriebstemperatur erreicht, wird auch trotz niedriger Außentemperaturen bei geringer Leistungsanforderung elektrisch gefahren, was dann auch so vom Bordcomputer ausgewiesen wird. Zudem versorgt, wenn auch mit vergleichsweise geringer Leistung, der HV-Akku über den DC/DC-Wandler das Bordnetzt und bei kaltem Verbrennungsmotor mit beachtlicher Leistung den Zuheizer. Nachgeladen werden muss der HV-Akku dabei ständig durch den Startermotor/Generator (MG1). Wäre das nicht so, liefe der Verbrennungsmotor lastfrei im Leerlauf und könnte das Fahrzeug nicht antreiben. Und auch bei laufendem Verbrennungsmotor wird bergab und beim Bremsen durch Rekuperation geladen.
Der HV-Akku ist also auch bei laufendem Verbrennungsmotor sehr aktiv und erreicht vermutlich schneller seine Betriebstemperatur als der Verbrennungsmotor selbst. Von daher gehe ich davon aus, dass auf Kurzstrecken bis 5 km ein rein elektrisches Fahren deutlich materialschonender ist als eine Hybridfahrt mit kaltem Verbrennungsmotor, vor allem wenn es, wie hier schon geschildert wurde, der tägliche Weg zur Arbeit ist.
Nicht umsonst hat Ford ja das Starten des Verbrennungsmotors im EV-jetzt bei frostigen Temperaturen als Fehler anerkannt und das entsprechende Update als Korrektur für Fahrzeuge aus dem betreffenden Bauzeitraum kostenlos zur Verfügung gestellt.