Meine Autohistorie sieht so aus:
Der Bruder meiner Mutter hatte bis Mitte der 80er Jahre ein Opel-Autohaus von daher war meine Familie und die Firma meines Vaters doch sehr OPEL-lastig. Ich selbst bin Baujahr 1965 und war schon in jungen Jahres aufgrund der familiären Vorbelastung in der Werkstatt meines Onkels sehr oft im Motorraum eines Opel unterwegs. Ich habe im Opel GT-Neufahrzeug gesessen, genauso auch im Original Rallye-Ascona-A von Walter Röhrl, habe noch den Opel Kapitän und den Diplomat kennengelernt, habe im Erlkönig des neuen Monza und Senator gesessen, war bei der Vorstellung aller neuen Opel-Modelle von 1975 bis 1990 intensiv dabei, ich habe auf Ascona B und Kadett C fahren gelernt, das hat viel viel Spaß gemacht und natürlich sehr abgefärbt.
Irgendwann 1973 oder 1974, also im Alter von 8 oder 9 Jahren, habe ich dann mein erstes Auto repariert: Im Manta A meines Vaters ging das Radio nicht mehr, und ich habe eine abgerissene Kabelverbindung im Fußraum auf der Beifahrerseite gefunden, das Kabel war nicht richtig verlegt, kam hinter die Fußmatte und irgendein Beifahrer hat beim Sich-Abstützen die Steckverbindung zerrissen. Die habe ich dann mit meinen damaligen Modelleisenbahn-Elektro-Erfahrungen fachmännisch repariert, das Kabel anders verlegt (mit Tesa-Film) und alles hat wieder funktioniert und gehalten. Ich war stolz wie Oskar.
So war mein eigenes Autoleben natürlich erst einmal von Opel geprägt:
1983 Führerschein
1984 erstes eigenes Auto: Opel Ascona B 1,9 N / 75 PS / 2-türige Limousine / in der Stadt ein Spritsäufer, im Winter 15 Liter, aber hervorragend zum Basteln. In jedem Herbst habe ich den Kühlerthermostaten gewechselt, damit es im Winter auch schön kuschelig warm wurde im Auto.
1987 Opel Kadett D 1,3 N "junior / 60 PS / 5-türiges Schrägheck / einzige Sonderausstattung: Abschließbarer Tankdeckel, noch nicht einmal ein Radio, ein gefundenes Auto zum Basteln und Erfahrung sammeln. Später hatte er dann Sitzheizung, Spiegelheizung, Blaupunkt Hamburg SQM 23, Scheibenantenne, usw.
1990 Opel Kadett E 1,3 NB "California" / 60 PS / 3-türiges Schrägheck / damals schon schadstoffarm Stufe C und steuerfrei (!!!), mit 46.000 km und 2 Jahre alt bei einem Kölner Händler gekauft. Alle anderen vergleichbaren Kadetts lagen damals bei etwa 16.500 bis 17.500 DM, er sollte 12.900 kosten. Ich habe ihn mir angesehen und festgestellt: Batterie tot, kein Kühlwasser im Ausgleichsbehälter, vorderer Stoßfänger rechts veroben, rechts vorne kein Innenkotflügel, Auspufftopf hinten lose. Ergo: Unfallfahrzeug. Der Händler hat mir schriftlich die Unfallfreiheit bescheinigt, hat mit eine neue Batterie eingebaut, Kühlwasser nachgefüllt, den Innenkotflügel in den Kofferraum gelkegt, die Auspuffschelle repariert und zu guter letzt einen Preisnachlass auf 10.500 DM gegeben. Ich dachte mir: Risiko, aber hab das Auto mitgenommen nach Trier. Auf der Fahrt dahin wusste ich dann, weshalb Kühlwasser fehlte: Der Kühler hatte einen feinen Haarriss in einer Lamelle. Ansonsten lief er einwandfrei. Zuhause habe ich Dichtmittel in den Kühler gekippt, seither hat er kein Kühlwasser mehr gebraucht. Ein Freund hat mir bei 95.000 km vorsichtshalber die Nockenwelle (war bei diesem Motor nicht gehärtet) und deshalb auch die Hydrostößel sowie die Zylinderkopfdichtung gewechselt. Das Auto habe ich gefahren, bis er 9 Jahre alt war und 296.000 km drauf hatte ohne jegliches Problem, sogar noch Teile des Original-Auspuffs waren dran. Er lief nach Tacho knapp 200, der Spritverbrauch (Fahrtenbuch über die ganzen Jahre) lag bei 6,7 Liter. Eine neue Bremsscheibe kostete ganze 9,00 DM (!!!), die Beläge 12,00 DM, d. h. bei jedem zweiten Reifenwechsel Sommer / Winter habe ich die Bremsen samt Scheiben mit erneuert.
1996 Opel Corsa 1,4i / 5-türig, als Zweitwagen für die neu gegründete Familie, mein erstes Neufahrzeug. Der hatte damals schon Dinge serienmäßig, die ein Ford von Baujahr 2009, ich vermute auch von Modelljahr 2021 noch nicht hatte. Das werde ich wissen, wenn ich den Kuga habe.
1997 Opel Omega B 2,5 V6 Caravan, 3 Jahre alt, als Ersatz für den Kadett wegen Familienplanung, mein bisher geilstes Auto überhaupt, in allen Belangen. Platz ohne Ende, bequem, komfortabel, 240 - 250 km/h kein Problem, Spritverbrauch bei Vollgas 15 Liter, im Urlaub 6,8 Liter. Übrigens gab es bei den V6-Motoren von Opel (2,5 Liter und 3,0 Liter, eingesetzt in Vectra, Omega und Senator) ) damals sehr viele Motorschäden durch Überhitzung. Den Fehler habe ich gefunden (Elektrik-Problem, Ausfall von Kühlerlüfter und Umwälzpumpe) und von Opel Rüsselsheim eine Belobigung (1.000,00 DM) bekommen.
2002 Opel Zafira A 2,0 DTI / 100 PS / gegenüber dem Omega eine lahme Krücke, aber eben 7-Sitzer, mit Navi usw.
2009 Mein erster Ford, der S-Max MK1 Titanium 2,0 CDTI 115 PS, mit einer ganz besonderen Entstehungsgeschichte: Ein Cosuin meiner Frau hat ein Ford Autohaus, die Familie meiner Frau fuhr aus diesem Grund lange Jahre Ford, nur wir eben nicht, unser Herz schlug für Opel. Ich war skeptisch, als der Cousin anrief und sagte, ich habe ein besonderes Angebot für euch: Ford hatte 2009 ein besonderes Programm aufgelegt zum Abwerben von Opel-Bestandskunden: Schwacke-Wert des Opels plus 5.000,00 € Abwerbe-Prämie plus vollen Neufahrzeug-Rabatt, damals 26 %. So habe ich für meinen funkelnagelneuen S-Max gerade einmal 20.000 € bezahlt. Ich war skeptisch, und die Skepsis sollte sich anfang auch bestätigen: Es gab einige richtig dicke Probleme mit der Elektrik (Mehrfach Kabelbruch an den verschiedensten Stellen, sonderbarerweise nicht an Türen oder der Heckklappe, dafür im Motorraum bis zum Totalausfall, an der Zentralverriegelung des Tankedeckels, an der Klimaanlage, Relais-Defekte, usw.), die elektrischen Fensterheber spinnen bis heute, der Tempomat geht mal ein halbes Jahr garnicht, dann kommt er wieder, das Radio-System wurde dreimal ersetzt und hat immer noch Totalaussetzer, usw. Dennoch bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, weil die zentralen "lebenswichtigen" Funktionen Motor, Getriebe, Spritverbrauch, Leistung, usw. begeistern micht immer wieder. Er hat nun 205.000 km und wird nächste Woche 11 Jahre alt.
Und nun gibts den Kuga ...