Meine Wahl ist aber dann auf den Skoda Kodiaq PHEV gefallen, da er für mich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet:
- Mit 4,75 m Länge mehr Platz als mein Kuga
- Mit ca. 20 kWh netto ein deutlich größerer Akku als beim Kuga, der auch AC-Schnell-Laden beherrscht (und das Auto kommt mit beiden Ladekabeln, für 230V und Ladesäule)
- Mit 123 km elektrischer Reichweite fast doppelte Distanz wie der Kuga
Ich hatte Euch berichtet, dass ich mich als Nachfolger für meinen Kuga Mk3 PHEV (Vor-Facelift) für einen Skoda Kodiaq 2 iV (PHEV) entschieden hatte.
Nach 9 Jahren Kuga mit insgesamt 3 Modellen, hatte ich die Nase voll von dem Qualitäts-Debakel mit endlosen Rückrufen, ein Auto im Dauer-Tiefschlaf und der stetig gesunkenen Service-Qualität meines FFHs.
Wie an anderer Stelle im Forum gewünscht, habe ich nun nach den ersten Monaten mal Resümee gezogen und berichte gerne über die Erfahrungen mit meiner Kuga-Alternative Kodiaq iV. Bitte beachtet wie immer, dass alle Schildrungen meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen sind und sich von denen anderer Fahrer unterscheiden können.
Achtung, jetzt kommt viel Text. Wem das zu lang ist, kann gerne zu einzelnen Abschnitten springen oder gleich zum Fazit am Ende scrollen.
Kuga:
Alle Vergleiche beziehen sich auf meinen bisherigen Ford Kuga Mk3 PHEV (Vor-Facelift) ST-Line X in Magnetic Metallic Grau mit den Sonderausstattungen Fahrerassistenz-Paket und Styling-Paket ST-Line.
Kodiaq:
Mein neues Auto ist der Skoda Kodiaq 2. Das ist die 2. Generation, die seit Dezember 2023 verkauft wird. Ich habe den „iV“ genommen, also die PHEV-Variante. Zum Zeitpunkt der Bestellung gab es erst zwei Ausstattungslinien: Selection und die höherwertige Sportline. Da in der Sportline einiges dabei war, was ich nicht benötige, habe ich mich für die Einstiegs-Linie entschieden und diese gezielt mit Sonderausstattungen ergänzt: Black-Magic Perleffekt, Infotainment-Paket (Navi + 13“ Infotainment), Fahrassistenz-Paket, Komfort-Paket (Schlüssellos, Alarmanlage, Elektr. Heckklappe, Elektr. Fahrersitz mit Memory), Akustikverglasung, sowie Sunset (getönte Scheiben ab B-Säule).
Im Folgenden schildere ich die Themen, die mir aufgefallen sind. Das erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt keinen Auto-Test oder eigene Probefahrt, falls Ihr Euch nach der Lektüre für einen Kodiaq interessieren solltet.
Preis:
Ich fange einmal mit dem an, was immer zuletzt genannt wird, aber eigentlich einer der Haupt-Entscheidungs-Kriterien ist: der Kaufpreis. Bei mir ist das ein 3-Jahres-Full-Service-Leasing und ich habe mir viele Angebote für PHEV-SUVs eingeholt (Tayron, Tiguan, Terramar, Kodiaq 2 iV, Kuga ST-Line X PHEV). Dabei waren Kodiaq und Kuga am Ende die beiden mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Beim Listenpreis lagen beide dann nur noch 2% auseinander und bei der Leasingrate letzten Endes auch. Ford gibt zwar üblicherweise die höheren Rabatte, aber bei Skoda liefen gerade die Business-Leasing-Wochen. Dadurch hat sich das preislich so stark angenähert, dass die Kosten quasi identisch waren.
Platz:
Uns war der Kuga zwar immer ausreichend vom Platz-Angebot, aber ich musste schon ziemlich oft die Rückbank umklappen, wenn mir mal wieder der Kofferraum zu klein geworden war. Ganz anders im Kodiaq mit seinen 4,75 Metern Länge: Auf den vorderen beiden Sitzen habe ich viel Luft, in den Fußraum vor der Rückbank passen Getränkekisten, selbst wenn der Fahrer- und Beifahrersitz auf große Erwachsene eingestellt sind, und der Kofferraum ist einfach nur riesig. Herstellerangabe: Kofferraumvolumen min. / max. = 745 / 1945 Liter. Ich habe die Kofferraummatte des Kugas reingelegt: der Kofferraum des Kodiaqs ist geschätzt einen Viertel Meter tiefer und ich habe endlich wieder ein Rollo als Kofferraum-Abdeckung, und kein gespanntes Sonnensegel an Bindfäden wie im Kuga Mk3, das bei Wind aus den Haltern gerissen wird, sobald man die Heckklappe öffnet.
Antrieb:
Der Kodiaq hat einen 4-Zylinder TSI Benziner mit 1,5 l Hubraum (VW EA211 evo 2) und 110 kW (150 PS), sowie einen Elektromotor mit 85 kW (115 PS). Die Systemleistung wird mit 150 kW (204 PS) angegeben. Das ist auf dem Papier etwas geringer als bei meinem alten Kuga, aber die Beschleunigung des 2-Tonnen-Kodiaqs von 0 auf 100 km/h verläuft in 8,4 Sekunden schneller.
Das bestätigt sich auch beim Fahren: der Kodiaq entfaltet sehr gerne seine Leistung und sorgt für zügigen Vortrieb. Auch wenn ich leider auf mein liebgewonnenes CVT-Getriebe verzichten muss, macht das Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe einen guten Job. Lediglich bei wenigen Situationen, wie z.B. spontanen Lastwechseln im Stadtverkehr, merkt man, dass da gerade Gänge gewechselt werden.
Im Unterschied zum Kuga, wo durch das Planetengetriebe die Leistungen der beiden Motoren variabel kombiniert werden konnten, hat der Kodiaq physikalisch gesehen 3 Antriebs-Modi:
- Elektrisch: Start und Anfahren passiert immer elektrisch, selbst wenn die HV-Batterie auf 0% steht. Meine Nachbarn haben wahrscheinlich noch nie den Verbrenner vom Kodiaq gehört. Der Energieinhalt des Akkus beträgt 25,7 kWh brutto und 19,7 kWh netto. Das reicht laut Hersteller für 123 km elektrische Reichweite; in der Realität auf jeden Fall >100km, bei mir meist so ca. 110 km.
- Verbrenner: Wenn der Benziner für den Vortrieb sorgt, ist in der Regel der E-Motor nicht dabei, sondern der Verbrenner treibt alleine freudig das Fahrzeug an.
- Boost: Beim Kickdown (über eine spürbare Schwelle im Gaspedal) wird der „Boost“ aktiviert, d.h. es wirken E-Motor und Benzin-Motor zusammen, wobei der Verbrenner dann bis zu 6.000 U/min dreht. In dem Zustand liegt die maximale Systemleistung von 150 kW (204 PS) an.
Den Fahrmodus wählt man im Infotainment-Display aus, wo es eine Schnellwahltaste in der oberen Bildschirmzeile für den entsprechenden Dialog gibt. Die beiden Fahrmodi sind „Elektro“ und „Hybrid“.
Bei „Elektro“ fährt der Kodiaq rein elektrisch und maximal um die 130 km/h schnell (laut Aussagen im Internet; nicht selbst getestet).
Bei „Hybrid“ versucht der Kodiaq auch möglichst viel elektrisch zu fahren, aber ab einer gewissen Leistungsanforderung übernimmt der Verbrenner. Diese Wechsel passieren dann laufend, je nach Verkehrssituation. Hierbei geht der Kodiaq für meinen Geschmack allerdings recht großzügig mit der elektrischen Energie um. Daher kann man dies noch feinjustieren:
Wie auch der Kuga PHEV Mk3 Facelift bietet der Kodiaq iV keine Möglichkeit an, die HV-Batterie während der Fahrt durch den Verbrenner wieder aufzuladen. Allerdings kann man im Kodiaq beim Hybrid-Modus einstellen, was mit der vorhandenen elektrischen Energie passieren soll. Entweder man überlässt dies dem Auto selbst, oder man stellt manuell ein, wieviel elektrische Energie man während der Fahrt verbrauchen möchte. Dazu gibt es im oben genannten Dialog für den Fahrmodus einen Slider für die Batterieladung mit Skala von 0% bis 100%. Dieser Slider steht auf der aktuellen Ladung der Batterie, z.B. 70%. Der Slider bestimmt den untersten Batterieladestand, den man zulassen will. Belässt man ihn also auf der aktuellen Ladeposition, wird keine elektrische Energie verbraucht (tatsächlich fährt der Kodiaq dann wie ein Vollhybrid, d.h. ab und zu ein bisschen elektrisch, sonst mit Verbrenner). Schiebt man den Slider allerdings weiter runter, z.B. auf 50%, dann sind die 20% Differenz für den Verbrauch freigegeben, werden also bevorzugt bei passenden Fahrsituationen verbraucht. (Das klingt erstmal kompliziert, ist aber total intuitiv, wenn man das bedient.)
Und nun zur letzten und meiner bevorzugten Einstellmöglichkeit: Rekuperation.
Man kann zwischen drei verschiedenen Rekuperations-Modi wählen:
Schwach: Wenn man hierbei vom Gas geht, dann hat man nur eine minimale Rekuperation und das Fahrzeug segelt.
Stark: In der Einstellung spürt man sofort eine starke Rekuperation, wenn man den Gasfuß anhebt. Dadurch kann man allein mit Gaswegnahme das Fahrzeug deutlich verlangsamen. Im Prinzip ermöglicht dies „One-Pedal-Driving“. Mir ist das Verhalten zu nervös, weswegen ich die dritte Variante bevorzuge:
Automatisch: In dieser genialen Einstellung wird die Rekuperations-Stärke automatisch durch die Daten des Travel Assist (siehe weiter unten) gesteuert. Anhand von Kartendaten und erkannten Geschwindigkeitsbeschränkungen passt das Auto die Rekuperation an die Verkehrssituation an. Nehme ich beispielsweise auf der Landstraße den Fuß vom Gas, dann segelt das Auto, fahre ich dabei aber auf eine Kurve zu, wird die Rekuperation schon etwas stärker (der Kodiaq kennt für jede Kurve die ideale Geschwindigkeit zum Durchfahren). Komme ich nun z.B. mit 80 km/h auf eine geschlossene Ortschaft zu und nehme das Gas weg, dann wird die Rekuperation so gewählt, dass ich am Ortsschild mit exakt 50 km/h ankomme. Das passiert so bequem und unaufdringlich, einfach super!
Eine Sache noch, über die wir hier im Forum beim Kuga PHEV öfters geschrieben haben: Wenn man elektrisch losfährt und dann aufgrund irgendwelcher Umstände der Verbrenner dazugeschaltet wird, dann läuft der mindestens einige Minuten bzw. Kilometer bis er Betriebstemperatur erreicht hat.
Der Kodiaq hat keine solche Warmlauf-Phase. D.h. auch wenn der kalte Verbrenner zum ersten Mal bei der Fahrt angesprungen ist und erst ein paar Sekunden gelaufen ist, wird er bei der nächsten Gelegenheit, z.B. Stehen an einer roten Ampel, gleich wieder ausgeschaltet.
Ich will keine Diskussion auslösen, was besser für den Motor und seine Haltbarkeit ist. Mir ist nur aufgefallen, dass die beiden Hersteller in diesem Punkt eine komplett andere Strategie in der Motorsteuerung verfolgen.
Laden:
Im Gegensatz zu meinem alten Kuga kam der Kodiaq mit beidem, einem Ladegerät für die Haushaltssteckdose („Lade-Ziegel“) und einem Ladekabel für AC-Wallboxen!
Der Kodiaq kann AC-Laden bis 11 kW und DC-Laden bis 40 kW.
Ersteres mache ich regelmäßig, wobei er mit der von mir genutzten Wallbox immer 10 kW aushandelt. Das Laden von 0% auf 100% dauert dann etwa zweieinhalb Stunden, bei heißem Wetter ca. 10 Minuten weniger, und bei vorkonditioniertem Akku sogar ca. 20 Minuten weniger (elektrisch zur Wallbox gefahren).
DC-Laden konnte ich bisher noch nicht testen. Laut Herstellerangabe soll der DC-Ladevorgang von 10% auf 80% SoC nur 26 Minuten dauern. Im Internet liest man jedoch, dass die maximale Ladeleistung nicht immer erreicht wird und es dann auch schon mal ein bisschen länger dauert. Aber immerhin kann der Kodiaq DC-Schnelladen; ein großer Unterschied zum Kuga.
Verbrauch:
Laut Hersteller liegt der Verbrauch bei 0,4 l/100 km plus 17,4 kWh /100 km, und bei leerer Batterie bei 5,7 l/100 km.
Mein Verbrauch bisher (Frühling/Sommer) liegt bei:
18 kW/100 km bei rein elektrischer Fahrt
6,7 l/100 km bei reiner Verbrennerfahrt („leere“ Batterie)
4,9 l/100 km plus 4,4 kWh/100 km kombiniert im Mittel
Den kombinierten Verbrauch kann man natürlich mehr auf die elektrische Seite schieben, wenn man öfter laden kann, als ich aktuell die Möglichkeit habe.
Dabei kann man als Daumenregel den Verbrauch von 1 Liter pro 100 km gleichsetzen mit 2,7 kWh pro 100 km.
Service:
Mein Kodiaq iV muss alle 2 Jahre bzw. 30.000 km zu Inspektion und Ölwechsel (je nachdem was zuerst eintritt). In der Skoda-App kann man sich anzeigen lassen, wie viele Tage und wie viele Kilometer es bis dahin noch sind.
Funfact am Rande: den Ölmessstab sucht man im Motorraum vergeblich, weil es keinen mehr gibt. Der Ölstand wird sensorisch ermittelt und kann im Zentraldisplay angezeigt werden.
Zum Vergleich: mein alter Kuga wollte laut IOLM regelmäßig alle 16.000 km frisches Öl haben; ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass dies genau 10.000 Meilen sind.
Assistenten:
Der Kodiaq in meiner Linie zusammen mit dem hinzukonfigurierten „Fahrassistenz-Paket“ bringt mehr Assistenten mit, als ich hier aufzählen und erklären mag. Daher konzentriere ich mich auf die Dinge, die mir aufgefallen sind.
Collision Alert: Hat er genauso wie mein alter Kuga, aber er ist nicht ganz so ängstlich und macht weniger (Fehl-) Alarme, wenn ich das mal so nennen darf.
Geschwindigkeitsassistent / Tempolimitwarner: Wie der Kuga Mk3 Facelift und alle anderen neuen Autos bringt er zwangsweise diesen Warner mit. Dieser ist aber total unaufdringlich vom Ton (leises „Ding“, wie ein zartes Anschlagen einer Triangel) und hat eine gewisse Toleranz: ab 50 km/h aufwärts warnt er erst wenn man mehr als 3 km/h drüber ist. Da viele Fahrer das wohl abschalten, gibt es neben den Assistenz-Einstellungen im Infotainment auch einen Mini-Dialog im digitalen Tacho, den man über eine extra Taste im Lenkrad aufrufen kann: dort kann man diesen Alarm abschalten und auch den Modus des Tempomats wählen, wozu wir gleich kommen.
Aktiver Spurhalteassistent: Den hatte ich schon im alten Kuga, bekam aber sehr oft die Anzeige, dass die Fahrbahn gerade nicht erkannt werde und er hat sich deaktiviert, selbst bei klarer Sicht und gut ausgebauter Straße. Die Erkennung ist im Kodiaq um Meilen besser. Hier habe ich fast immer Unterstützung und lediglich bei engen Dorfsträßchen ist er evtl. mal nicht dabei.
(Soll wohl auch mit gelben Linien an Baustellen zurechtkommen, aber das habe ich noch nicht getestet.)
Adaptiver Tempomat / ACC: Was für eine Offenbarung! Ich hatte ja schon mehrmals berichtet, dass der Kuga mich ungebremst in ein Stauende fahren wollte, weil er auf der Fahrbahn stehende Fahrzeuge, z.B. vor einer roten Ampel, nicht erkannt hat und ungebremst drauflosfuhr. Und wenn er dann mal schön in Kolonne dem Vordermann hinterherfuhr, hat er diesen in engen Kurven verloren und beschleunigt, da ja scheinbar freie Fahrt wäre.
Der Kodiaq erkennt das vorausfahrende Fahrzeug sehr zuverlässig und zeigt dieses im digitalen Tacho auch an. Während der Kuga hier mit sinnlosen Spielchen glänzte, z.B. das vorausfahrende Fahrzeug je nach Fahrmodus mal als Limousine oder mal als Sportwagen anzeigt, bekommt der Fahrer im Kodiaq den Fahrzeugtyp angezeigt, also z.B. einen PKW, einen LKW oder ein Zweirad, je nachdem, was gerade vor einem herfährt.
Mein alter Kuga hatte auch die Angewohnheit, am rechten Straßenrand hintereinander parkende Autos als auf meiner Spur fahrende Fahrzeuge zu interpretieren, insbesondere, wenn die Straße leicht nach links schwenkte und die parkenden Autos somit ins Visier der Kamera gerieten. Die darauf eingeleitete Bremsung hat mich des Öfteren in den Gurt befördert.
All diese Schwächen habe ich im Kodiaq bisher nicht erlebt. Er fährt sauber dem Vordermann mit dem eingestellten Abstand hinterher, verliert diesen in Kurven nicht und macht keine unnötigen Notbremsungen wegen parkenden Autos.
In einem alten Kuga Mk2 (evtl. dem Facelift) gab es unten links am Lenkrad ein Paddle, mit dem man den Tempomat aktivieren und deaktivieren konnte. Daran wurde ich erinnert, als ich gesehen habe, dass der Tempomat im Kodiaq nicht mit Lenkrad-Tasten wie im Kuga Mk3, sondern mit einem zusätzlichen kleinen Lenkstockhebel bedient wird, der sich ungefähr auf der 8-Uhr-Position am Lenkrad befindet. Draufdrücken (Bewegung Richtung Lenksäule) aktiviert ihn und setzt die aktuelle Geschwindigkeit; hoch-/runterdrücken verändert die Geschwindigkeit (Bewegung wie am Blinker); nach vorne drücken und zurückziehen aktiviert/deaktiviert ihn (Bewegung wie beim Fernlicht). Oben drauf gibt es noch eine Wippe, um den Abstand zum Vordermann zu wählen.
Ich muss sagen, dass funktioniert wirklich klasse und ich mochte die ähnliche Lösung schon damals beim Kuga Mk2.
Travel Assist: Und nun zu meinem digitalen Chauffeur, mit „Travel Assist“ meiner Meinung fast schon untertrieben benannt. Dieser Assistent ist ähnlich dem nicht benutzbaren iACC meines alten Kugas und kombiniert mehrere Assistenzfunktionen: Adaptiver Abstandsassistent + Adaptiver Spurhalteassistent + Verkehrszeichenerkennung + Stauassistent + Notfallassistent.
Man kann den Travel Assistent alternativ zum ACC wählen und hat nun neben dem automatischen Hinterherfahren auch die aktive Lenkung dazu. D.h. es wird nicht das Verlassen der Fahrbahn verhindert, sondern wirklich selbständig gelenkt. Der kommt im Gegensatz zum Kuga auch mit Verkehrsinseln zurecht 😉 und ist auch sonst immer auf der Höhe (vgl. die oben beschriebene tolle Qualität der Straßenerkennung).
Zusätzlich wird anhand von Kartendaten und Verkehrsschilderkennung die zulässige Höchstgeschwindigkeit ermittelt und diese wird gefahren. Auch zeitlich beschränkte Geschwindigkeitsbegrenzungen werden korrekt berücksichtigt! Dabei beginnt beim Einfahren in eine Ortschaft der Bremsvorgang nicht wie bei meinem alten Kuga erst ein gutes Stück hinterm Ortsschild (!!), sondern es wird rechtzeitig vor dem Ortseingang eine entsprechende Meldung im Tacho angezeigt und durch Rekuperation angemessen verlangsamt, so dass man mit 50 km/h am Ortsschild ankommt und mit dieser Geschwindigkeit in den Ort fährt.
Der gleiche Effekt übrigens auch bei Kurven auf freier Strecke: je nach Kurvenradius zeigt der Kodiaq im digitalen Tacho an, auf welche Geschwindigkeit er verlangsamt, um durch die Kurve zu fahren; danach wird wieder auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beschleunigt. Die Geschwindigkeit kann man übrigens mit dem Lenkstockhebel anpassen, wenn man z.B. gerade nicht die erlaubten 100 km/h sondern nur 80 oder 90 km/h maximal fahren möchte. Bei Auffahrt auf die Autobahn wird übrigens 130 km/h als Geschwindigkeit gewählt, die man natürlich auch anpassen kann bis zur Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h.
Kommt man unterwegs an Abzweigungen, Kreuzungen oder Kreisverkehre, wird ebenfalls automatisch verlangsamt, wenn man Vorfahrt achten muss. Hat man selber Vorfahrt und setzt den Blinker zum Abbiegen oder die Route im Navi gibt das vor, wird ebenfalls angemessen verlangsamt.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich allein schon für dieses Feature das Auto mag; wenn ich nicht gerade Lust habe unbedingt selber zu fahren, lasse ich mich die allermeiste Zeit vom Kodiaq automatisiert chauffieren. Klar muss man die Hände noch am Lenkrad belassen, und z.B. im Kreisverkehr mitlenken, aber der Assistent ist so ausgereift, dass ich ihn aktiviere, wann immer es geht. Das Fahren ist total entspannt und ich muss auch keine Sorgen wegen Tickets haben, da die Geschwindigkeit immer eingehalten wird. Und bei der riesigen Kiste in Schwarz mit dunklen Scheiben hat sich bisher noch keiner hinter mir getraut zu hupen oder mich zu bedrängen, weil ich „nur“ Höchstgeschwindigkeit fahren lasse.
Zusammengefasst: Bei den Assistenzsystemen des Kuga hatte ich immer das Gefühl, ich überlassen das Lenkrad einem 5-jährigen Kind. Beim Kodiaq hat die Qualität der Assistenzsysteme ein Niveau erreicht, dass ich sagen würde, der Fahrschüler kann bald zur Prüfung zugelassen werden.
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