Parkleuchten

Zitat von Dirk

… Was viele in diesem Zusammenhang auch nicht wissen, oder es ist ihnen egal, wenn man bei Dunkelheit unterwegs ist, und außerhalb geschlossener Ortschaften oder bei nicht durchgängiger, ausreichender Straßenbeleuchtung mehr als 70km/h fährt MUSS man mit Fernlicht fahren. Außer natürlich ich würde einen vor mir fahrenden Verkehrsteilnehmer damit blenden.

???

Das kann ich nicht glauben - wo steht das denn…?

Im Bußgeldkatalogkommentar wird ergänzend beschrieben:

„…

Das Fernlicht darf nur benutzt werden, wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer geblendet werden und die Straße selbst nicht ausreichend ausgeleuchtet ist. Es besteht keine gesetzliche Pflicht, das Fernlicht tatsächlich einzusetzen.“

Das ist ja das lustige dran....es steht so direkt in keinem Paragraphen, es setzt sich aus mehreren zusammen....und der Wichtigste dabei ist jener wo drin steht, dass man nur so schnell fahren darf, wie weit man sehen kann...sprich, ich muss in der überschaubaren Strecke ohne Probleme anhalten können....und das Fahrtlicht reicht im Schnitt 50m weit nach vorne und in der Spitze ca 70m... jeder kennt noch die Faustformeln, und wenn man die benutzt kommt man auf 70km/h bei 70m Sichtweite....21+49=70. Wenn jemand vor einem fährt oder entgegenkommt, kann man den Lichtkegel des anderen Fahrzeugs mitbenutzen, und darf deshalb auch schneller fahren. 70m+70m=140m = mehr als 100km/h, was ja wiederum die Höchstgeschwindigkeit darstellt. Und Projekt Kuga PHEV es geht nicht immer bei allem um den Busgeldkatalog, manchmal geht es auch um die Versicherung, den gesunden Menschenverstand, Sicherheit von falsch laufenden Fußgängern am Straßenrand und um noch ganz andere Faktoren.

Achja, das gilt natürlich auch für Busse und LKWs, logischer weise, deren Licht reicht offiziell ja auch nicht weiter..

Und ich dachte ich könnte jetzt schneller fahren, weil mein Licht ja höher angebracht ist als bei normalen PKWS

Zitat von Dirk

Das ist ja das lustige dran....es steht so direkt in keinem Paragraphen, es setzt sich aus mehreren zusammen....und der Wichtigste dabei ist jener wo drin steht, dass man nur so schnell fahren darf, wie weit man sehen kann...sprich, ich muss in der überschaubaren Strecke ohne Probleme anhalten können....und das Fahrtlicht reicht im Schnitt 50m weit nach vorne und in der Spitze ca 70m... jeder kennt noch die Faustformeln, und wenn man die benutzt kommt man auf 70km/h bei 70m Sichtweite....21+49=70. Wenn jemand vor einem fährt oder entgegenkommt, kann man den Lichtkegel des anderen Fahrzeugs mitbenutzen, und darf deshalb auch schneller fahren. 70m+70m=140m = mehr als 100km/h, was ja wiederum die Höchstgeschwindigkeit darstellt. Und Projekt Kuga PHEV es geht nicht immer bei allem um den Busgeldkatalog, manchmal geht es auch um die Versicherung, den gesunden Menschenverstand, Sicherheit von falsch laufenden Fußgängern am Straßenrand und um noch ganz andere Faktoren.

Achja, das gilt natürlich auch für Busse und LKWs, logischer weise, deren Licht reicht offiziell ja auch nicht weiter..

Gewagte Interpretation und „Indizienkette“ zu einer konstruierten Gesetzesverpflichtung, die es per Gesetz nicht gibt und ich zwar in der Herleitung „verstehe“, aber dennoch persönlich für absurd halte?

(PS: Im Übrigen halte ich es für bedenklich, so etwas als Fahrlehrer zu schulen?)

Gruß

Zitat

Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)

I. Allgemeine Verkehrsregeln

§3 Geschwindigkeit

(1) Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. [...]

Die "These" von Dirk beruht doch auf §3 Absatz 1 der StVO. Wie auch immer, eine Pflicht das Fernlicht einzuschalten gibt es nicht. Fahre ich bei Dunkelheit mit vielleicht 90 km/h auf einer Landstraße, und werde in einen Unfall verwickelt (fahre irgendwo drauf oder auch Wildunfall) muß ich mindestens mit einer Teilschuld wegen nicht angepasster Geschwindigkeit rechnen. Ob ich da nun Fern- oder Abblendlicht an hatte, ist wohl belanglos.

<meinjanur>

Das ist leider Gottes keine konstruierte Gesetzesverpflichtung....das ist wie die deutsche Rechtsprechung nun mal funktioniert, wenn es hart auf hart kommt und vor Gericht geht...genau diese Situation hatte ich in meiner theoretischen Fahrlehrerprüfung.

Oftmals beziehen sich ganz viele Gesetztestexte mit ein, die man so gar nicht auf dem Schirm hatte....und zurück zum Thema, bei besagter Prüfung ging es um einen echten Fall vor Gericht, und das Gericht hatte damals so entschieden mit im Endeffekt genau dieser Begründung. natürlich haben die das etwas komplizierter verfasst als ich jetzt, aber am Ende kam das gleiche Ergebnis raus.

Um die Folgen für den Fahrer etwas zu konkretisieren (soweit ich das jetzt aus dem Gedächtnis noch zusammenbekomme):

Der Fahrer hatte einen Fußgänger auf dunkler Landstraße angefahren, weil er ihn zu spät gesehen hatte, die Versicherung hat zicken gemacht weil der Fußgänger auf der falschen Straßenseite lief, und dann ging das Ganze am Ende vor Gericht. Der Autofahrer bekam am Ende 95% Schuld zugesprochen, der Fußgänger 5%. Außerdem wurde grobe Fahrlässigkeit beim Autofahrer festgestellt, was ihm noch ein saftiges Bußgeld obendrein eingebracht hat. Und er hatte noch Glück im Unglück, da es ja um Körperverletzung ging und bei sowas der Staatsanwalt gerne mal einem den Ars.. aufreißt und den Stiefel bis zum Knie reinsteckt....hab ich persönlich auch schon erlebt, das ist echt kein Spaß.

Und noch ne Story zum Thema Indizienkette aus persönlicher Erfahrung:

In einem Ort in der Gegend gibt es einen Verkehrsberuhigten Bereich (Spielstraße), es gibt allerdings eine Zufahrtsmöglichkeit zu diesem Bereich, wo es kein Verkehrszeichen gibt. Ich bin dort entlang gefahren und war anschließend deutlich schneller als Schrittgeschwindigkeit unterwegs und wurde geblitzt.

Im Anhörungsbogen habe ich dann dem Bußgeld widersprochen und auch erklärt warum ich nicht bezahlen will...das Ganze ging dann auch vor Gericht, und der Richter habt die Stadtverwaltung zusammengefaltet wegen dem fehlenden Schild und ich musste nichts bezahlen....kurz darauf war aber auch dort ein Schild zu finden

Zitat von RalfCux

Die "These" von Dirk beruht doch auf §3 Absatz 1 der StVO. Wie auch immer, eine Pflicht das Fernlicht einzuschalten gibt es nicht. Fahre ich bei Dunkelheit mit vielleicht 90 km/h auf einer Landstraße, und werde in einen Unfall verwickelt (fahre irgendwo drauf oder auch Wildunfall) muß ich mindestens mit einer Teilschuld wegen nicht angepasster Geschwindigkeit rechnen. Ob ich da nun Fern- oder Abblendlicht an hatte, ist wohl belanglos.

<meinjanur>

Ich wollte jetzt extra mal nicht in der Paragraphen-Kiste krusteln, aber ja, unter anderem geht es um diesen §

Und ich sagte ja auch nicht, man MUSS IMMER das Fernlicht benutzen, sondern nur wenn man mehr als 70km/h fahren will und alleine ist...andererseits, wer ist schon so doof und verzichtet Freiwillig darauf, etwas mehr sehen zu können? Es bindet sich tagsüber ja auch keiner 'nen Schaal oder ähnliches um die Augen und geht dann Autofahren, oder?

Was soll ich da sagen im Linienbus. Paragraph 20 Absatz 5 besagt das nachfolgende Fahrzeuge bei sichtbar erkennbaren Ausfahren des Busses von der Haltestelle ( blinken des Busses nach links ) die Einfahrt des Busses ermöglichen müssen, notfalls ist anzuhalten. Das erzähl mal den Verkehrsteilnehmer in Berlin. Da hält keiner an. Könnte jeden Tag min. 10 Unfälle produzieren.

Das nur dazu. Ist zwar OT, aber musste mal gesagt werden. Vielleicht hält sich ja demnächst einer dran der das hier gelesen hat.

In Pforzheim haben die Busfahrer die Autofahrer dazu erzogen....im wahrsten Sinn des Wortes...die Busfahrer dort blinken links und fahren los sobald das Fz. welches gerade noch neben ihnen war vorbei ist....wenn noch einer nachkommt, hat der ein Problem, weil sich vor ihm auf einmal ne Wand auftut....

Frag mich nicht, wie sie das gemacht haben, aber es funktioniert....