Kuga PHEV oder FHEV ?

  • Hallo an alle hier im Forum!

    Eines vorweg, ich habe mir mehrere Threads im Kaufberatung Forum durchgelesen aber jetzt nichts gefunden was meine Fragen beantwortet.
    Kurz zu mir, ich bin aus Österreich, mein 13 Jahre alter Chevrolet funktioniert (noch) einwandfrei, trotzdem wird es langsam Zeit sich über einen Nachfolger zu informieren....

    Ich plane mittel- bis langfristig die Anschaffung eines Ford Kuga, aus finanziellen Gründen geht sich nur das Pre-Facelift Modell (2020-2024) als Gebrauchtwagen aus.
    Es soll ein FHEV oder PHEV werden, Ausstattung ST-Line oder Vignale.

    Frage 1:
    Ich habe derzeit an meiner Wohnadresse keine private Lademöglichkeit. In Österreich sind deutlich mehr PHEV als FHEV des Kuga am Gebrauchtmarkt.
    Wie verhält sich der PHEV im Alltagsbetrieb, wenn man ihn nie (oder selten) auflädt, wird er dann quasi zu einem FHEV?

    Mein Fahrprofil ist ca. 70% Stadt, der Rest Ausserorts und Autobahn

    Frage 2:
    Unterschied ST-Line / ST Line-X / Vignale:
    Sofern ich das richtig verstanden habe ist das Fahrwerk beim ST-Line X härter als bei der "normalen" ST Line bzw. Vignale?
    Ich will keinen Sportwagen, deswegen werden es auch maximal 18 oder 19 Zoll Felgen mit Ganzjahresreifen werden.

    Frage 3:
    Wenn ich einen gebrauchten Kuga bei einem Nicht-Ford Händler oder von Privat kaufe, werden "alte" Rückrufe (welche nicht erledigt sind) trotzdem von einem Ford Händler kostenfrei nachgeholt?

    Danke für jede hilfreiche Antwort! :)

  • Hallo Chris17,


    zu deinen Fragen:


    1) Ja der PHEV läuft, wenn man ihn nicht lädt, genau wie der FHEV, sollte sich hinsichtlich des Verbrauchs auch nicht großartig unterscheiden.


    2) Der ST-Line (ohne X) hat auch schon das härtere Fahrwerk, es sei denn es ist ein AWD, aber den PHEV gab es als solchen nicht. Das Fahrwerk empfinde ich als sportlich straff, aber nicht zu hart, schlechte Strassen oder Kopfsteinpflaster bekommt man aber deutlich mitgeteilt. Ich würde empfehlen, sowohl einen ST(-X), als auch einen Vignale mal probe zu fahren um sich selbst ein Bild zu machen. Der aus meiner Sicht größte Nachteil des ST-Line sind die Scheinwerfer, denn das sind klassische Halogenfunzeln, erst der ST-X hat LED-Scheinwerfer.


    3) Sollte bei offiziellen Rückrufen so sein, kann ich aber nicht 100%ig sicher beantworten.

    PHEV ST Line X in Sedona Orange mit allem, ausser Pano-Dach und AHK, gebaut 09/2020


    FordPass auf S24 mit Android 15.


  • Zu Frage 3:

    Rückrufe sind Sache des Herstellers. Daher müssen alle entsprechend zugelassenen Ford Vertragswerkstätten diese im Auftrag von Ford für den Kunden kostenfrei durchführen. Die Werkstatt rechnet den Aufwand danach mit Ford ab.


    Rückrufe sind an das Fahrzeug gebunden, dabei ist es völlig unerheblich, auf welchem Wege der Halter das Fahrzeug erworben hat. Der aktuelle Halter ist aber in der Pflicht, den Rückruf baldmöglichst abarbeiten zu lassen. Sollte er das nicht machen, erlischt nach erneuter Aufforderung die Betriebserlaubnis.

  • Herzlich willkommen hier im Forum!


    Wenn du gar nicht extern aufladen willst, warum dann ein Auto „mit zwei Herzen“? Du schleppst das Gewicht des größeren Fahrakkus mit dir rum, die Technik dürfte auch etwas komplizierter beim PHEV als beim FEHV sein (wenngleich das Grundprinzip ja sehr ähnlich ist).


    Ich würde das echt vom Preis abhängig machen - wenn die gebrauchten PHEV teurer sind als die FHEV, würde ich in deinem Fall eher auf das Geld schauen (weil du ja den Mehrwert des PHEV gar nicht nutzen kannst und somit mit dem PHEV „nur“ als FHEV unterwegs bist…


    Zu den Ausstattungsvarianten - wenn du kein FL kaufen wirst, würde ich bei den älteren Modellen immer zum Vignale greifen, da die von der Ausstattung seinerzeit doch etwas „besser“ ausgestattet waren. So hatte meiner als Vignale von Hause elektrisch verstellbare Sitze mit Memo-Funktion, nach meinem Gefühl die etwas „bequemeren Sitze“, die adaptiven Scheinwerfer undundund…


    Grüße

    Kuga PHEV Vignale, Vollausstattung

    Bestellt: 07.08.2020

    Produktion: 18.02.2021

    Auslieferung: 09.04.2021

    Verkauft: 08.12.2022

    Verbrauch im gesamten Zeitraum: ca. 16600 km gefahren, 14,62 kwh/100km (inkl. Ladeverluste)+ 1,45 L/100km


    STOP WAR!!!

  • Wenn der VFL gekauft werden soll gibt es hier noch die schöne Option des Ladens per Motor, bzw. es wird im Verbrenner Betrieb geladen (hierzu wird rekuperiert und der Motor lädt im Teillast Bereich leicht mit). Ich nutze diese Funktion auch gerne ab und zu um ein ständiges an und ausschalten des Motors zu unterbinden (Start und Stop). Wenn man die hinzu gewonnene elektrische Reichweite mit einrechnet ist der Verbrauch auch nicht höher als in FHP Fahrmodus mit leerem Akku. Eine sehr schöne Funktion wenn man hin und wieder weitere Strecken fährt (z.B. am Wochenende) und hier dann den Akku auf bis zu 80% laden kann. Anschließend kann man dann ca. 30 bis 50 km rein elektrisch fahren (z.B. Kurzstrecken in der Woche).


    Grüße


    Kugadriver

  • Du kannst den Phev auch an einer normalen Steckdose laden. Lohnt sich meiner Meinung nach immer da gebraucht kaum Unterschied hier in D.

    Zur Ausstattung - Ich habe vor dem Kauf von Titanium über Vignale bis St line alles Probe gefahren. Reine Geschmacksache. Bei mir wurde es ein St Line , hauptsächlich wegen den orthopädischen Sitzen ( 10fach verstellbar ). Nachteil - Fahrwerk etwas härter, aber sehr gut. Im Vignale mit seinen Kunstleder Sitzen waren mir die Sitze zu kurz und mann rutscht in jeder Kurve hin und her.

    Aber auch das ist eine persönliche Sache - den einen stört es den anderen nicht.

    Wichtig finde ich noch die Led Scheinwerfer.

    Ich würde ihn noch einmal kaufen, halte es für ein sehr gutes und sparsames Fahrzeug 😉

  • Zu Frage 1

    Bin bis letzte Woche auch vier Jahre lang einen Vignale PHEV gefahren. Dank des letzten Rückrufs "durfte" ich den von März bis Juni auch ohne externes Laden nutzen. Aus persönlicher Erfahrung: Je nach Strecke schafft der Kuga dann immer noch 30-50 Prozent rein elektrisch (laut Anzeige). Da kommt durch Bremsen, Rollen und Bergabfahrt schon ordentlich was zusammen. Der Durchschnittsverbrauch ohne externes Laden hat sich bei mir dann bei 5,3-6,4 l/100 km eingependelt.

    Trotzdem wirkte der Motor ohne elektrischen Schub auf mich schon etwas gequält. Hat mir echt das Herz gebrochen, wenn der Kuga zu Hause dann immer voller Vorfreude verkündet hat, dass er um 23 Uhr wieder aufgeladen wird und ich ihm dann sagen musste, dass das nix wird. ;(


    Zu Frage 2

    Ich bin damals eine ST Line-X Probe gefahren. Im Vergleich zum Vignale hat sich das angefühlt wie Küchen-Holzstuhl zu Wohnzimmer-Ledersessel. Der Unterschied war nach meinem Empfinden wirklich krass. Aber das ist vermutlich auch Geschmackssache. Richtig ist aber auch, wenn die Ledersessel des Vignale nicht den besten Seitenhalt haben. Dafür waren die auch auf längeren Strecken am Stück (>400 km) noch ziemlich bequem.

    Was die sonstige Ausstattung betrifft, kann ich den anderen hier nur zustimmen. Die adaptiven LED-Scheinwerfer sind wirklich super. Außerdem hatte der Vignale - je nach Modelljahr - auch noch weitere Ausstattungsvorteile.

    Kuga ActiveX PHEV (BJ 05/2025) in Bursting Green

    mit Ford Flatrate+ (48 Monate, 80.000 km) und Ford Pass auf Samsung Galaxy S24 Ultra (Android 15)

    mit Technologie-Paket mit Matrix-LED, Winter-Paket & Panorama-Schiebedach



  • … Da kommt durch Bremsen, Rollen und Bergabfahrt schon ordentlich was zusammen. …

    Nur durch Rekuperation und Rollen käme kein elektrischer Anteil von bis zu 50% zusammen. Dazu wäre ein Perpetuum Mobile notwendig.


    Der Vorteil des leistungsverzweigenden Getriebes liegt aber darin, dass der Verbrennungsmotor möglichst im Drehzahlbereich des höchsten Wirkungsgrades gehalten wird, auch wenn er dabei viel mehr Leistung abgibt, als gefordert wird. Die überschüssige Energie wird über MG1 (Startermotor/Generator) dem Akku zugeführt und bei niedrigem Leistungsbedarf bei stehendem Verbrennungsmotor durch MG2 (Traktionsmotor/Generator) für den rein elektrischen Antrieb genutzt.


    Tatsächlich stammt ein größerer elektrischer Anteil aus dem Benzin als aus der Rekuperation. Durch den hohen Wirkungsgrad ergibt das aber einen deutlich niedrigeren Bezinverbrauch als bei einem reinen Verbrennungsmotorantrieb.


    Auch ich hatte in der ladefreien Zeit einen Verbrauch deutlich unter 6l/100km bei einem elektrischen Anteil von fast 50%.


  • Trotzdem wirkte der Motor ohne elektrischen Schub auf mich schon etwas gequält. …

    Dieser Eindruck entsteht genau durch den Betrieb des Verbrennungsmotors im Bereich des höchsten Wirkungsgrades. Das wird vor allem im Eco-Modus deutlich, genauso wie der sogenannte „Gummibandeffekt“.

  • Vielen Dank für die zahlreichen und sehr hilfreichen Antworten, wirklich ein tolles Forum! :thumbsup:

    Ich bin jetzt schon auf der Suche, Zeitdruck habe ich keinen, trotzdem freue ich mich schon auf "meinen" zukünftigen Kuga. :)