PHEV ohne Lademöglichkeit

  • Moin zusammen,


    meine Frau und ich sind auf der Suche nach einem neuen Auto. Nach langem hin und her, ist die Wahl auf den Kuga gefallen.

    Die Frage ist nur welcher soll es werden.


    "Kurz" zu uns:
    Ca. 15tkm pro Jahr, aufgeteilt in ca. 50% Stadt, 30% Land-/Bundesstraße und 20% Autobahn (geschätzt).

    Im Alltag wird das Auto hauptsächlich (2-3 mal die Woche) für den Arbeitsweg meiner Frau genutzt (einfach 26km, davon 16km Stadt, 10km Bundesstraße bei Tempo 80).

    Dazu kommt dann pro Jahr eine größere Tour (>1000km) wo viel Autobahn gefahren wird und vielleicht 4-5 kleinere Touren (<1000km) die größtenteils aus Autobahn bestehen.

    Wir wohnen in einer Mietwohnung und haben aktuell keine Möglichkeit zu laden.

    Für ca. 1500€ könnten wir eine Steckdose installieren lassen und über den Haustarif (in unserem PLZ-Bereich ca. 33ct/kWh) laden.

    Vor der Tür haben wir vier Ladesäulen des städtischen Anbieters. Hier kann ich für 59ct/kWh (vielleicht über andere Tarife wie Maingau auch für 52ct/kWh) drei Stunden laden.


    Der Kuga soll ein vFL werden. Maximal 50.000km, maximal vier Jahre alt und ein paar Ausstattungsfeatures.

    Unser Budget liegt bei ca. 25.000€.


    Die Auswahl an Autos ist da nicht grade riesig. Eigentlich wäre uns ein FHEV lieber. Da wir die Lademöglichkeiten nicht so gut finden. 1500€ für eine Steckdose in einer Mietwohnung

    bei der wir nicht wissen, ob wir hier ewig wohnen werden ist ziemlich viel. Das muss man erstmal wieder raus fahren.


    Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist maximal jeder zehnte Kuga ein FHEV. Daher ist der Kern der Frage: Lohnt sich ein PHEV ohne eigene Lademöglichkeit?

    An alle die hier regelmäßig den PHEV als Vollybrid nutzen: Wie ist euer Spritverbrauch so bei welchem Streckenprofil?

    Vielleicht kann sich hier der ein oder andere noch an die Verbräuche während der Rückruf-Aktion erinnern.


    Gibt es abgesehen vom Verbrauch noch Argumente, die für oder gegen den PHEV als Vollhybrid sprechen?


    Unter der Woche haben wir uns einen FHEV angeschaut, der unsere Kriterien erfüllt hatte.
    Leider hat der Kuga beim anfahren mit eingeschlagener Lenkung knackende Geräusche an der Hinterachse von sich gegeben.

    Der Fachhändler (kein Ford), war der Meinung, dass es nur Flugrost ist. Ich habe bei der Probefahrt versucht mit der Handbremse die hinteren Bremsscheiben "frei" zu bremsen.
    Das anfängliche Schleifen der Hinterradbremsen ist weniger geworden. Aber das knackende Geräusch beim anfahren war immernoch da.

    Wir haben dann lieber Abstand vom Kauf genommen. Hat jemand eine Idee was das gewesen sein kann? (Es war die 4WD Variante...Differential?)


    So vielen Dank an alle die sich das bis zum Ende durchgelesen haben ^^


    Vielen Dank schonmal für alle Antworten!


    Schöne Grüße!

  • Moin moin,


    zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum.

    Einen PHEV ohne eigene Lademöglichkeit daheim würde ich persönlich nicht kaufen.

    Ob man die Investition einer eigenen Steckdose bei dem auferufenen Preis wieder hereinspart, ist zu bezweifeln, aber ökologisch ist das elektrische Fahren sinnvoll und muss nicht unbedingt betriebswirtschaftlich "gegengerechnet" werden - meine Meinung!


    Ich habe täglich einen Arbeitsweg von gesamt 40 km, die ich trotz größerem Höhenunterschied auch im Winter elektrisch zu bewältigen sind - das spart natürlich enorm, wenn der Strom denn zu einem günstigen Preis (bei uns aktuell 28ct/kWh) aus dem heimischen Netz kommt - bei 59 ct/kWh aus dem öffenltichen Lader rechnet sich das (wenn man es denn macht ;-)) nicht; vor allem im Winter, wenn man es dann gerne noch warm im Innenraum haben will, ist man mit Benzin beim aktuellen Preis günstiger dabei.


    Die Knackgeräusche von der Hinterachse deutet aus meiner Sicht eher auf einen Defekt in der Antriebswelle (Gelenk) hin und weniger auf das Differential.

    In jedem Fall eine recht teure Reparatur, die der Händler vor dem Kauf definitiv erledigen muss.


    Gruß Jörg

    Kuga III - PHEV - Titanium - Sedona-Orange-Metallic - EZ 08/2020 - go-e-Charger 11kW - PV-Anlage 7,2kWp

  • Für ca. 1500€ könnten wir eine Steckdose installieren lassen und über den Haustarif (in unserem PLZ-Bereich ca. 33ct/kWh) laden.

    Auch von mir ein freundliches Hallo und Willkommen in dieser Runde.
    Hast du den Preis für die Installation dieser Steckdose mal hinterfragt?

    1500,-€ ohne nähere Kenntnis, erscheint mir doch recht happig.

    Das dafür benötigte Material ist jedenfalls übersichtlich.

    Ggfs. ein Alternativ Angebot einholen. Oder auch in Absprache mit dem Unternehmer Eigenleistung anbieten, z.B. den Kabel/Rohr Graben im Außenbereich nach Vorgabe selbst schaufeln.

    Grüße aus dem Ruhrpott

  • Moin,


    danke schonmal für die Antworten und die Willkommensgrüße!

    Das Forum ist wirklich klasse, ich konnte mir schon viele Infos hier rausziehen.


    Der ökologische Aspekt ist definitiv ein Pluspunkt!
    Was die Wirtschaftlichkeit angeht ist das am Ende die Frage. Tendenziell zahle ich Gebraucht zumindest nicht mehr für den PHEV als für den FHEV. Durch die deutlich größere Auswahl an PHEV ist der Preis eher etwas niedriger. Dazu ca. 100€ Steuern im Jahr weniger.


    Verbraucht der PHEV als Fullhybrid mehr als der FHEV? Oder ist es vielleicht sogar eher so, dass man durch die größere Batterie gezielter Energiereserven außerorts aufbauen kann diese im zähen Stadtverkehr nutzen kann?


    Mir ist sehr wohl bewusst, dass das ganze nicht wirklich Ideal ist und mit einer eigenen Steckdose das Einsparpotenzial deutlich größer ist.
    Aber in dem Preissegment gibt es wenige Autos mit so einer Ausstattung. Außerdem hat uns der Kuga bei den bisherigen Probefahrten an sich sehr überzeugt!

    Grade das leise elektrische Anfahren bzw. bei niedrigen Geschwindigkeiten ist ein Genuss!


    Auch von mir ein freundliches Hallo und Willkommen in dieser Runde.
    Hast du den Preis für die Installation dieser Steckdose mal hinterfragt?

    1500,-€ ohne nähere Kenntnis, erscheint mir doch recht happig.

    Das dafür benötigte Material ist jedenfalls übersichtlich.

    Ggfs. ein Alternativ Angebot einholen. Oder auch in Absprache mit dem Unternehmer Eigenleistung anbieten, z.B. den Kabel/Rohr Graben im Außenbereich nach Vorgabe selbst schaufeln.

    Grüße aus dem Ruhrpott


    Das ist schon das zweite Angebot. Das erste lag tatsächlich bei über 1800€.

    Meine Vermietung lässt solche baulichen Veränderungen nur durch einen Fachbetrieb zu. Problem an den Kosten ist, dass tatsächlich fast 100m Kabel verlegt werden müssen vom Zähler zum Stellplatz. Das heißt leider auch 6mm²-Kabel, da der Spannungsfall sonst nicht zulässig wären.

    Teilweise muss der Kabelweg noch ausgebaut werden. Die Steckdose muss abschließbar sein, da sämtliche Leute Zugang zu dem Stellplatz haben.

    Vielleicht finde ich mit Glück noch eine Elektrobude, die das für 1000€ macht. Aber günstiger wird es keinesfalls.




    Hat noch jemand mal die Verbrauchswerte des PHEV zur Hand, als wegen der Rückrufe nicht geladen werden durfte?

    Oder fährt den PHEV jemand als Fullhybrid im Alltag?
    Dann könnte ich das mal mit den FHEV vergleichen.


    Danke schonmal für eure Hilfen!


    Grüße aus Hamburg!

  • Hallo angehender Kuga-Kollege aus Hamburg oder sollte ich lieber „Moin“ sagen ;)


    du findest viele Infos über den Kuga bei einem Youtuber namens 24-7-TopTipp, der hat einen 24 Monate Langzeittest mit dem Kuga PHEV gemacht.

    Grundsätzlich fährt sich der PHEV so wie der FHEV, geht es länger bergab, dann hast mit dem PHEV mehr Akkuspeicherplatz zur Verfügung.


    Servus aus Ostbayern


    Dieter

  • Zitat

    Für ca. 1500€ könnten wir eine Steckdose installieren lassen und über den Haustarif (in unserem PLZ-Bereich ca. 33ct/kWh) laden.

    Ist das eine einfache Steckdose oder eine Wallbox inkl. Installationskosten?


    Wo soll der Kuga geparkt werden? Habt ihr einen Parkplatz oder Stellplatz in einer Sammelgarage?


    In Frankfurt hab ich auch schon gesehen, dass ein Verlängerungskabel quer über die Straße gelegt wird und dort das Auto zum Laden angeschossen ist. ^^

    Ford Kuga PHEV Titanium X

    Bestellt: 24.08.2020

    Fahrgestellnummer erhalten: 24.03.2021

    Baudatum: voraussichtlich 31.03.2021 , laut Conversmode 30.03.2021 (als VW)

    Liefertermin: irgendwann im Jahr 2021 , 08.05.2021, nicht eingehalten , unbekannt

    Neuer Übergabetermin: 31.05.2021


    31.05.2021: Der Kuga gehört endlich mir :)


    Samsung Galaxy S23 Ultra, Android

  • Moin Dieter, oder lieber Servus? ^^

    Danke für den Tipp. Das erste Video habe ich direkt mal geschaut. Bei 2.000km ohne Laden ist er tatsächlich bei 5,5l/100km gelandet.

    So wenig hätte ich im Leben nicht erwartet bei einem so großen Auto. Alles unter 7l/100km im Schnitt finde ich richtig gut!

    Die anderen Videos werde ich morgen mal schauen. Sind ja einige...


    Das mit dem Bergab ist hier so ein Problem. Das größte Gefälle gibt's glaube ich wenn man einmal unter der Elbe durch fährt... :D

    Ist das eine einfache Steckdose oder eine Wallbox inkl. Installationskosten?


    Wo soll der Kuga geparkt werden? Habt ihr einen Parkplatz oder Stellplatz in einer Sammelgarage?


    In Frankfurt hab ich auch schon gesehen, dass ein Verlängerungskabel quer über die Straße gelegt wird und dort das Auto zum Laden angeschossen ist. ^^


    Es geht um eine abschließbare Schuko-Dose. Die ist nicht so teuer. Das Kabel wird das teuerste dran sein. Plus der Stundenlohn.

    Wir haben einen Stellplatz in einer Tiefgarage. Die Tiefgarage ist für die angrenzenden Mehrfamilienhäuser zusammen. Unser Stellplatz ist zur Zeit drei Hauseingänge weiter. Dadurch kommt der lange Kabelweg zustande. Wir stehen auf einer Warteliste um einen Platz näher an unserem Hauseingang (und somit auch kürzeren Kabelweg). Der Fußweg von den öffentlichen Ladesäule zur Wohnung ist kürzer, als von unserem aktuellen Stellplatz :/


    Das mit dem Verlängerungskabel habe ich auch schon öfter gesehen. Das ist für mich aus diversen Gründen keine Option ^^


    Schöne Grüße aus Hamburg!

  • Dann kann ich dir dennoch den PHEV empfehlen. Wenn du ihn nicht an der Steckdose laden kannst, fährst du ihn wie einen Fullhybrid und er ist dabei trotzdem sparsam.


    Da ich letzten Donnerstag sehr in Eile war, konnte ich meinen Kuga nur volltanken, aber nicht noch laden und bin gleich auf die Autobahn. Die folgenden 400km bin ich dann sehr zügig gefahren. Schneller, als sonst. in der Regel fahr ich auf der Autobahn im Sportmodus 150-160 km/h. Positiv überrascht war ich, dass der Kuga auch ab 150 mit 0% Akku noch gut beschleunigt. Etwas erschrocken hab ich mich, als es leicht bergab ging und bei 203km/h der Vortrieb merklich begrenz wurde. War für mich neu. Aber trotz meiner zügigen Fahrweise zeigte der Bordcomputer für die 400 km Autobahn nur 8,6L / 100km an.


    Mein Arbeitsweg entspricht in etwa dem deiner Frau. Ich kann auf Arbeit laden. Das reicht mir für den Heimweg und am nächsten Morgen für den Weg zur Arbeit. Schaff das aber nur im Sommer. Im Winter reicht die Akkuladung nicht.


    Ich drück die Daumen, dass es recht bald mit einem Stellplatz in der eigenen Garage klappt.

    Ford Kuga PHEV Titanium X

    Bestellt: 24.08.2020

    Fahrgestellnummer erhalten: 24.03.2021

    Baudatum: voraussichtlich 31.03.2021 , laut Conversmode 30.03.2021 (als VW)

    Liefertermin: irgendwann im Jahr 2021 , 08.05.2021, nicht eingehalten , unbekannt

    Neuer Übergabetermin: 31.05.2021


    31.05.2021: Der Kuga gehört endlich mir :)


    Samsung Galaxy S23 Ultra, Android

  • Hat noch jemand mal die Verbrauchswerte des PHEV zur Hand, als wegen der Rückrufe nicht geladen werden durfte? …

    Hier findest du meine Verbrauchswerte während der Ladepause:





    Bei euch auf dem platten Land solltet der Verbrauch noch deutlich günstiger sein als hier in unserem Hügelgelände.


    Meiner Meinung nach ist der PHEV aufgrund des größeren Akkus der bessere Vollhybrid, zumal, wie du schon gemerkt hast, das Angebot größer und der Preis als Gebrauchtwagen nicht höher ist. Als gebrauchtes Baujahr vor 2024 hat er auch noch den Vorteil, dass man unterwegs überschüssige Energie des Verbrennungsmotors bewusst als elektrische Energie speichern kann (Modus EV-Laden). Das höhere Gewicht durch den Akku kann man aufgrund der Rekuperation vernachlässigen. Es ist nur nicht so gut für die Lebensdauer des HV-Akkus, wenn man diesen dauerhaft nahezu leer lässt. Das kann man aber vermeiden, indem man bevorzugt bei 40% bis 50% Ladung im EV-später fährt. Kurze Strecken in der Stadt kann man im Gegensatz zum FHEV gezielt rein elektrisch fahren, was viele Kaltstarts ohne anschließende Warmlaufphase des Verbrennungsmotors vermeidet und somit den Motor schont und vom Verbrauch her sparsamer ist, selbst wenn man den Akku auf längerer Strecke dann mit EV-laden wieder nachläd oder doch gelegentlich eine Ladesäule nutzt. EV-Laden ist bei den heutigen relativ niedrigen Benzinpreisen und vergleichsweise hohen Kosten an öffentlichen Ladesäulen tatsächlich günstiger im Preis, aber leider nicht so umweltschonend.

  • Etwas erschrocken hab ich mich, als es leicht bergab ging und bei 203km/h der Vortrieb merklich begrenz wurde. War für mich neu. …

    Das Fahrzeug wird bei 200 km/h abgeregelt, gleichgültig in welchem Modus man fährt und viel voll oder leer der HV-Akku ist.